Tradition ist nicht die

Anbetung der Asche,

sondern die Weitergabe

des Feuers.

Jean Jaures
1963 – Gründung des Vereins
Der Verein wurde 1963 in Köln unter dem Namen “Volksbund Deutscher Ring” gegründet. Die Gründung fand in einer Zeit des gesellschaftlichen Umbruchs statt, und der Verein hatte das Ziel, deutsche kulturelle und geschichtliche Werte zu fördern und ein Bewusstsein für die nationale Identität zu stärken. Der erste Vorstand des Vereins wurde durch den ersten Vorsitzenden Franz Theves und die zweite Vorsitzende Heidrun Bruesch geleitet. Unterstützt wurden sie von anderen engagierten Mitgliedern wie Gerhard Gustmann und Günter Gußmann, der als Geschäftsführer fungierte.
1964 bis 1970er Jahre – Stabilisierung und erster Wandel
Nach der Gründung entwickelte sich der Verein weiter, und es kam zu personellen Veränderungen im Vorstand. 1966 übernahm Rudolf Ziegler den Vorsitz. Bereits zu dieser Zeit war Günter Gußmann in einer administrativen Rolle aktiv, was sein langjähriges Engagement im Verein begründete. 1971 wurden Winfried Saenger aus Meschenich und Louis Eyckmans aus Stommeln in den Vorstand gewählt. Der letztere brachte die Finanzen des Vereins als Schatzmeister voran.
1973 – Günter Gußmann wird Vorsitzender
1973 markierte einen Wendepunkt: Günter Gußmann, der zuvor als Geschäftsführer tätig war, wurde zum Vorsitzenden gewählt. Gußmann, 1927 in Köln-Sürth geboren, brachte mit seinem umfangreichen Wissen und seinem tiefen Interesse an deutscher Geschichte und Kultur eine einzigartige Perspektive in den Verein ein. Als Jugendlicher hatte er im Zweiten Weltkrieg freiwillig gedient und durchlief nach Kriegsende eine schwierige Zeit, die ihn nachhaltig prägte. Seine patriotische Gesinnung und seine Fähigkeit, rheinische und preußische Werte zu vereinen, machten ihn zu einer prägenden Figur des Vereins.
1970er bis 1990er Jahre – Die Ära Gußmann
Unter Gußmanns Führung entwickelte sich der “Volksbund Deutscher Ring” zu einem wichtigen kulturellen Akteur im Rheinland. Er organisierte Kulturfahrten, Vorträge und Gedenkveranstaltungen, bei denen er sein breites historisches Wissen mit rheinischem Humor und seiner mitreißenden Art vermittelte. Für viele Mitglieder wurde Gußmann zum Vorbild, da er preußische Tugenden mit rheinischer Fröhlichkeit verband. Helga Gußmann, seine Frau, unterstützte ihn tatkräftig und übernahm im Laufe der Jahre die Rolle der Geschäftsführerin, was den organisatorischen Rückhalt des Vereins stärkte.
1993 – Umbenennung zum Verein für Geschichte und Kultur e.V.
In den frühen 1990er Jahren wurde der Name des Vereins in “Verein für Geschichte und Kultur e.V.” geändert. Diese Umbenennung reflektierte eine stärkere Ausrichtung auf Bildungsarbeit und eine Erweiterung des kulturellen Fokus, sodass der Verein ein breiteres Publikum ansprechen konnte. Der neue Name spiegelte Gußmanns Vision wider, Geschichte und Kultur im rheinischen Raum lebendig zu halten und die nationale Identität zu fördern. Anfang der 1990er kam Bernd M. Schöppe zum Verein und unterstützt ihn seitdem in den Bereichen Buchhaltung, EDV und Technik.
2002 – Rücktritt und Tod von Günter Gußmann
Gegen Ende seiner Amtszeit zwang eine schwere Erkrankung Gußmann dazu, sein Amt als Vorsitzender niederzulegen. Er starb kurz darauf am 24. September 2002 in Köln. Gußmanns Tod war ein großer Verlust für den Verein, und viele Mitglieder ehrten ihn bei der Beerdigung als eine herausragende Persönlichkeit, die den Verein über Jahrzehnte hinweg geprägt hatte. Sein Sarg war mit der schwarz-weißen Preußenfahne geschmückt, was seine patriotische Haltung symbolisierte.
2002 bis 2014 – Weiterführung durch Winfried Saenger
Nach Gußmanns Tod übernahm Winfried Saenger, der seit den 1970er Jahren im Vorstand aktiv gewesen war, die Leitung des Vereins. Unter Saenger setzte der Verein die von Gußmann etablierten Traditionen fort und hielt an den beliebten Kulturfahrten und historischen Vorträgen fest. Saenger führte den Verein bis 2014 und bewahrte die grundlegenden Werte und Ziele, die Gußmann etabliert hatte.
2017 – Hans-Willi Wolters wird Vorsitzender
Im Jahr 2017 übernahm Hans-Willi Wolters das Amt des Vorsitzenden und führte den Verein bis 2024. Er fand große Unterstützung durch das Vorstandsmitglied Manfred Müller, Oberstudienrat aus Neuss, der sich aufgrund seines geschichtlichen und politischen Hintergrundes verstärkt um die Fortsetzung der Gesprächskreise kümmerte. Anfang 2023 starteten die ersten Bemühungen zur Öffentlichkeitsarbeit, um neue Mitglieder und Interessierte zu gewinnen. Der Verein etablierte sich weiter als wichtige Plattform für den Austausch geschichtlicher und kultureller Themen im Rheinland. Nach dem Tod von Manfred Müller übernahm Bernd M. Schöppe als stellvertretender Vorsitzender die Leitung der Gesprächskreise des Vereins.
2024 – Bernd M. Schöppe übernimmt die Führung
In der Hauptversammlung im März 2024 wurde Bernd M. Schöppe zum neuen Vorsitzenden gewählt. Schöppe ist bestrebt, das Erbe Gußmanns und die von Saenger und Wolters weitergeführte Arbeit zu erhalten und zu erweitern. Mit einem Fokus auf die Bewahrung und Vermittlung kultureller Werte sowie die Förderung der Volksbildung will Schöppe die Vereinsarbeit für die Zukunft festigen und neue Impulse setzen.
Günter Gußmann
Günter Gußmann bleibt als zentrale Persönlichkeit in der Vereinsgeschichte in Erinnerung. Seine Vision, Geschichte und Kultur im Raum lebendig zu halten, und seine charismatische Art machten ihn zu einer prägenden Figur. Unter seiner Führung wuchs der Verein und entwickelte sich zu einer wichtigen Institution, die die Mitglieder durch Kulturfahrten, Vorträge und geschichtliche Aktivitäten vereinte. Er brachte sowohl den derzeitigen Vorsitzenden als auch die geschäftsführende Stellvertreterin Angela Lindenberg, die ihn seit dem Jahr 1990 in der Vorstandsarbeit unterstützte, in den Verein.
Seine Frau Helga Gußmann, die seit 1993 dem Vorstand angehört, leistete ebenfalls einen bedeutenden Beitrag, indem sie die administrativen Aufgaben übernahm und den Verein organisatorisch stärkte.
Foto Günter Gußmann im Anzug, weißem Hemd und Fliege
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